Was bedeutet Hospiz?

Die Geschichte der Hospizarbeit ist geprägt von einer tiefen Menschlichkeit und dem Bestreben, Menschen in ihrer letzten Lebensphase Trost, Würde und Unterstützung zu bieten. Die Ursprünge reichen zurück bis ins 11. Jahrhundert, als Hospize erstmals als Unterkünfte für Reisende und Pilger entstanden. Im Laufe der Zeit wandelte sich die Bedeutung des Begriffs „Hospiz“ zu einem Ort des Mitgefühls für schwerkranke Menschen.

 

Der eigentliche Ursprung der modernen Hospizarbeit liegt jedoch im 20. Jahrhundert. Die britische Krankenschwester und Sozialreformerin Cicely Saunders gilt als Pionierin auf diesem Gebiet. In den 1960er Jahren gründete sie das erste moderne Hospiz, das St. Christopher’s Hospice in London. Saunders betonte die ganzheitliche Betreuung von Menschen am Lebensende, die nicht nur medizinische, sondern auch psychosoziale, spirituelle und emotionale Aspekte umfasst.

 

Die Ideen von Cicely Saunders fanden weltweit Anklang, und die Hospizbewegung begann sich zu verbreiten. 1986 wurde die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf die Bedeutung der Palliativversorgung aufmerksam und unterstützte die Entwicklung von Hospiz- und Palliativeinrichtungen auf globaler Ebene.

 

Heute ist die Hospizarbeit ein integraler Bestandteil der Gesundheitsversorgung in vielen Ländern. Hospize und Palliativeinrichtungen setzen sich dafür ein, dass Menschen in ihrer letzten Lebensphase Schmerzlinderung, emotionale Unterstützung und die Möglichkeit haben, in Würde zu sterben. Die Geschichte der Hospizarbeit ist eine Geschichte des Mitgefühls und der Menschlichkeit, die zeigt, wie wichtig es ist, schwerkranken Menschen und ihren Familien in ihren schwersten Stunden beizustehen.

Sie sind wichtig, weil Sie eben Sie sind.
Sie sind bis zum letzten Augenblick Ihres Lebens wichtig.
Und wir werden alles tun,
damit Sie nicht nur in Frieden sterben,
sondern bis zuletzt leben können.
                                                                                      Cicely Saunders